Kinderbuch: Antons geheime Reise mit Paul Pulli

In Österreich und der Schweiz ist das Buch über Amazon und im stationären Buchhandel erhältlich

Das schreiben Medien:

Auf einen Blick: Das Superhelden-Abenteuer über Fast Fashion vs. nachhaltige Bekleidung

• Hauptthemen: Herstellung von Bekleidung, Unterschiede Fast Fashion und nachhaltige Mode, Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
• Lesealter: Vorlesen ab 6 Jahren, Selberlesen ab 8 Jahren (ideal für die Grundschule, 1. bis 3. Klasse).
• Reihe: Band 1 der Reihe „Magische Welt der Dinge“ (unabhängig lesbar).
• Pädagogik: Inklusive gratis Unterrichtsmaterial (Download) für Lehrkräfte und Antolin-Quiz zur Wissensvertiefung.

Produkt-Details:

• Hardcover-Ausgabe
• 148 Seiten
• über 40 Graustufen-Illustrationen und kurze Kapitel
• klimaneutraler Druck auf Recyclingpapier
• Erscheinung 2021, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2024
• ISBN: 978-3-98595-218-2

Wissen über nachhaltigen Bekleidungskonsum vs. Fast Fashion als Superhelden-Abenteuer

Nur wer ein Problem erkennt, kann auch eine Lösung finden. Der Schlüssel? Wissen und Reflexion!

Mikroplastik aus Bekleidung? Klamotten sind Weltreisende? Verseuchte Flüsse durch Fast Fashion? Bio-Kleidung riecht nach Essig und nachhaltige Baumwolle wird von Hand geerntet?

Der Superheld Paul Pulli zeigt Anton, was sich hinter der Herstellung unserer Klamotten versteckt, die wir jeden Tag ganz selbstverständlich nutzen, kaufen, im Schrank vergessen und wegwerfen.

Ein Buch, um mit Kindern über das komplexe und abstrakte Thema Nachhaltigkeit ins Gespräch zu kommen – lebensnah, mit Humor und Superkräften.

BÄM!

Was lernen Kinder bei diesem Abenteuer über Nachhaltigkeit versus Fast Fashion?

• dass unsere Bekleidung weltweit hergestellt wird,
• wie aus Bekleidung Mikroplastik entstehen kann,
• was die Unterschiede zwischen nachhaltiger Kleidung und Fast Fashion sind,
• wie sie Kleidung nachhaltig nutzen und damit unserer Umwelt Gutes tun können.

Eltern lieben dieses Buch, weil:

• es trotz Superhelden gewaltfrei ist,
• sich ihre Kinder altersgerecht mit Nachhaltigkeit, Umweltschutz und bewusstem Konsum auseinandersetzen,
• ihre Kinder Spaß haben und gleichzeitig ihren Horizont erweitern.

Grundschul-Lehrkräfte schätzen dieses Kinderbuch, weil:

• sie das Thema Nachhaltigkeit und Umwelterziehung am Beispiel Fast Fashion vs. nachhaltige Bekleidung als Klassenlektüre in den Unterricht integrieren,
• es gratis Arbeitsblätter und Unterrichtsideen zum Buch und Thema nachhaltige Mode vs. Fast Fashion gibt,
• sie Kindern fächerübergreifend (Deutsch, HSU, Ethik) und praxisnah das Thema Produktion von Waren vermitteln.

Schulen und andere Bildungseinrichtung erhalten bei Klassensatz-Bestellung einen Rabatt!

Zusammenarbeit mit Expertinnen

Im Rahmen der Recherche und des Fachlektorats habe ich mit Mode-Designerinnen von Fast Fashion Labels über gesprochen.

Daneben hat mir Christin Fuchs von der Produktionsagentur für nachhaltige Bekleidung Good Garment Collective in mehreren Gesprächen erklärt, wie nachhaltige textile Lieferketten aussehen und inwiefern sich Herstellungsprozesse und Materialien nachhaltiger Bekleidung von Fast Fashion unterscheiden. Außerdem hat das Buch ein Fachlektorat bei Good Garment Collective durchlaufen.

Mitwirkende

Über die Autorin:
Alexandra Wagner ist Kinderbuchautorin und Online-Redakteurin aus der Nähe von München. Nach ihrem Studium der Kommunikationswissenschaft in München und Mailand und Tätigkeiten im Journalismus arbeitet sie als SEO-Content-Redakteurin und schreibt sie seit 2021 auch Kinderbücher. Ihr Erstlingswerk „Magische Welt der Dinge, Antons geheime Reise mit Paul Pulli“, landete unter den Preisträgern des LovelyBooks-Leserpreises 2021. Alexandra Wagner hält regelmäßig Autorenlesungen an Grundschulen.

Über die Illustratorin:
Sabine Marie Körfgen arbeitet seit 2009 als freie Illustratorin für Kinder- und Jugendbücher. Sie hat eine Ausbildung als Mediengestalterin für Print- und Digitalmedien und ihr Handwerk an Kunstschulen und Akademien erlernt. Sabine lebt mit ihrer Familie in Mönchengladbach.

• Lektorat: Alexandra Link, Maren Vollmer
• Fachlektorat: Good Garment Collective
• Korrektorat: Dominique Daniel
• Übersetzung portugiesische Textpassagen: Iliane Distler
• Übersetzung anderer Sprachen: translated

Leseprobe aus »Magische Welt der Dinge, Antons geheime Reise mit Paul Pulli«

Kapitel 1: Die Stimme aus dem Nichts

»Wo kommt mein Lieblingspulli her, Mama?« Diese Frage war Anton schon den ganzen Tag im Kopf umhergeschwirrt. Er schielte auf den Kapuzenpulli, der über dem Stuhl neben seinem Nachtschränkchen hing.

»Was ist das für eine seltsame Frage, mein Schatz?« Mama sah Anton erstaunt an.

»Ich möchte bloß wissen, wer meinen Pullover gemacht hat und woher er kommt«, fragte er noch einmal.

Seine Mutter rieb sich das Kinn. »Hmmm. Na, das weißt du doch. Wir haben deinen Baumwollpulli gemeinsam im Internet bestellt, weil er dir so gut gefallen hat und weil du einen Pulli brauchtest. Das Geschäft hat uns das Sweatshirt mit der Post geschickt.«

Bevor Anton nachbohren konnte, drückte ihm Mama eilig einen Kuss auf die Wange. »Schlaf jetzt, mein Schatz. Es ist spät. Du musst morgen früh aufstehen und zur Schule. Ich wünsche dir schöne und spannende Träume.« Mit einem liebevollen Lächeln knipste sie das Licht aus und schloss die Tür des Kinderzimmers hinter sich.

Anton seufzte und warf noch mal einen Blick auf seinen Lieblingspulli – besser gesagt auf den aufgedruckten Superhelden. Schließlich war der coole Superheld der Grund, warum er den Pulli so gern mochte. »Ach, wenn ich doch nur einmal so fliegen könnte wie ein Superheld. Richtige Superheldenkräfte haben, das wäre toll«, säuselte Anton. Er drehte sich um und schloss die Augen. Gerade als er dabei war einzuschlafen, hörte er ein Geräusch.

»Pssst!«

Anton zuckte zusammen. Was war das? War da noch jemand in seinem Zimmer oder hatte er sich verhört? Aber da hörte er es wieder und jetzt ganz deutlich.

»Psssssst!«

Das Geräusch kam von hinten. Gerade so, als stünde jemand direkt hinter ihm an seinem Bett. Ach, du Schreck! Was sollte er tun? Sich schlafend stellen? Sich schnell unter der Bettdecke verstecken? Nach Mama rufen? Oder sollte er sich furchtlos umwenden und diesem Jemand scharf ins Gesicht blicken?

Anton entschied sich dafür, mutig zu sein. Er drehte sich blitzschnell um. Dabei hielt er sein Kuscheltier in der Hand, bereit, dem Eindringling damit gehörig eines überzubraten. Wie ein Bär im Kampf aufgebäumt und mit weit aufgerissenen Augen, starrte Anton ins … leere Zimmer!

Das Nachtlicht erhellte den Raum zwar nur schwach, aber er konnte erkennen, dass da nichts war. Absolut nichts und niemand. Er blickte nur auf die geschlossene Zimmertür, den Stuhl, über dem sein Lieblingspulli hing, und auf das Nachtschränkchen.

»Hm. Niemand da.« Fast enttäuscht ließ er seinen erhobenen Arm mit dem Kuscheltier in der Hand sinken. Anton drehte gerade der Leere den Rücken zu, da hörte er erneut eine Stimme.

»Pssst. Hey, hier bin ich!«

Er schielte langsam nach hinten und schluckte.

»Hier! Hier drüben auf deinem Stuhl! Hallo, ich bin Paul. Paul Pulli«, rief ihm die fremde Stimme zu.

Anton glaubte nicht, was seine Augen ihm da zeigten. Der Superheld, der auf seinem Oberteil aufgedruckt war, lächelte ihn an und winkte. »Das kann doch gar nicht sein«, stieß Anton aus und bemerkte, dass sein Herz schneller pochte. Er rieb sich fest die Augen. Als er sie wieder öffnete, winkte ihm der Typ im grünen Anzug von seinem Lieblingspulli weiterhin zu.

Bevor er etwas sagen konnte, sprudelte es aus Paul Pulli heraus: »Cool, endlich hast du mich gesehen! Ich dachte schon, du rennst gleich zu deiner Mama! Weißt du, warum ich hier bin?«

Anton schüttelte stumm den Kopf und der Superheld auf dem Pulli redete weiter: »Deine Mama hat dir deine Frage nicht richtig beantwortet. Es fehlen viele Dinge und deswegen bin ich mit der Antwort deiner Mama nicht zufrieden.« Die Wörter blubberten aus Pauls Mund so schnell heraus wie kochendes Nudelwasser. Jetzt schwirrte Anton auch noch der Kopf und ihm sauste es in den Ohren. Dabei wäre er gern genauso cool wie der Superheld.

Er gab sich einen Ruck und sagte betont selbstbewusst: »Hey, ich heiße Anton. Aber das weißt du schon, oder?«

Paul Pulli lächelte. »Klar weiß ich das! Du trägst mich ja fast jeden Tag mit dir herum und ich höre alles, was die Leute zu dir sagen. Ich höre, was deine Lehrerin, deine Eltern, Geschwister und Freunde zu dir sagen.«

»Echt?« Anton machte große Augen.

Der Superheld nickte. »Deine Mama sagt zum Beispiel immer: ›Anton, pass bitte auf, dass du dich nicht vollkleckerst. Der Pulli ist frisch gewaschen.‹. Das höre ich besonders gern! Ich bin froh, wenn du mich nicht ständig vollsaust. Denn jedes Mal muss ich wieder in diese olle Waschmaschine!« Paul Pulli verdrehte die Augen. »In dem Ding wird mir spätestens im Schleudergang immer schlecht. Und nicht nur mir. Auch deinem Sport-Shirt, der Fleece-Jacke und der Outdoor-Hose und allen anderen Kleidungsstücken ebenso. Uns wird sogar so übel, dass wir jedes Mal klitzekleine Teilchen von uns geben. Diese minikleinen Bröckchen werden durch den Abfluss gespült und landen trotz der Kläranlage teilweise in Flüssen und somit im Meer. Den Fischen und den anderen Meeresbewohnern schmeckt das nicht besonders gut, was so manche Klamotten von sich
gegeben haben.« Das Gesicht des Superhelden färbte sich grünlich.

Anton schaute Paul verdutzt an. Er dachte an den Fünferlooping auf dem letzten Volksfest. Oje … danach war ihm auch ziemlich unwohl gewesen. Eine Rundfahrt in der Waschmaschine mit Schleudergang war mit Sicherheit noch viel wilder als ein Volksfestlooping. Kein Wunder, dass es Paul dabei speiübel wurde. Der arme Paul! Anton nahm sich fest vor, beim nächsten Mal Spaghetti mit Tomatensoße ein bisschen besser aufzupassen und nicht auf seinen Pullover zu kleckern.

»Hörst du mir eigentlich zu?« Der Superheld riss Anton aus seinen Schleuderganggedanken.

»Äh, natürlich … Was hast du gesagt?«, stotterte er.

Paul Pulli starrte ihn eindringlich an und fragte: »Möchtest du wissen, wo ich wirklich herkomme?«

Anton überlegte. Na klar wollte er wissen, wo Paul wirklich herkam, aber was, wenn das doch nur ein Traum war? »Kannst du mir das denn erklären?«, fragte er.

»Logo! Wer sonst, wenn nicht ich? Was denkst du denn? Niemand weiß das so genau wie ich. Glaub mir! Und ich kann es dir nicht nur erklären, sondern sogar zeigen.«

Kapitel 2: Anton hebt ab

Anton ab Unzählige Gedanken schossen Anton durch den Kopf. Würde Paul Pulli ihm ein Video aus dem Internet zeigen oder etwa ein Fotoalbum hervorholen? »Bitte kein Fotoalbum!«, betete Anton. Das wäre ja stinklangweilig! »Paul, jetzt sag schon! Muss ich etwas tun, damit du mir zeigen kannst, wo du herkommst?«, fragte er und in seinem Bauch kribbelte es auf einmal. Paul grinste geheimnisvoll.

»Zieh mich einfach an! Direkt über deinen Schlafanzug drüber. Dann wirst du schon sehen, was passiert. Es ist aber wichtig, dass du exakt das tust, was ich dir sage, okay? Sonst funktioniert es nicht!«

»Werde ich machen, versprochen! Ganz genau deinen Anweisungen folgen. Geht klar, Paul!« Anton nickte entschlossen.

»Also gut«, begann der Superheld. Er kniff seine Augen fest zusammen und schaute mit ernster Miene vom Pulli hinunter zu Anton. Er machte eine Sprechpause, atmete ein und verstellte seine Stimme so, dass sie noch ein bisschen tiefer klang. Seinen Worten verlieh er damit so viel Gewicht und Ernsthaftigkeit, dass Anton diesen ehrfürchtig lauschte. »Als Erstes ziehst du mich an.«

Anton tat, was Paul von ihm verlangte, und schlüpfte in seinen Lieblingspulli.

»Dann gehst du ans Fenster und öffnest beide Flügel, so weit es geht.«

Anton öffnete das Fenster, das nun sperrangelweit aufstand. Ihm blies ein kühler Wind um die Nase.

»Jetzt entfernst du dich vom Fenster. Gehe dafür rückwärts. Drehe dem Fenster niemals den Rücken zu. Lasse das Fenster auf keinen Fall aus den Augen!« Pauls Stimme wurde immer lauter. Der Pulli erzitterte jedes Mal ein bisschen und rieb an Antons Bauch, wenn der Superheld sprach.

Er spürte, dass Paul es ernst meinte. Daher setzte er die Füße sanft und leise nach hinten. Einen Fuß nach dem anderen. Behutsam wie ein Einbrecher, der nicht erwischt werden will, bewegte sich Anton schleichend vom Fenster weg, ohne den Blick davon zu nehmen. Zum Glück hatte er heute sein Zimmer aufgeräumt. Ansonsten wäre er auf Steckbausteine getreten und hätte aufgeschrien vor Schmerz, um direkt danach auf einem Spielzeugauto auszurutschen und mit dem Popo auf das Horn seines Plastikdinosauriers zu plumpsen. Autsch! Aber zum Glück war alles picobello aufgeräumt und der Boden frei von Spielzeug.

»Bis hierher gut gemacht!«, lobte Paul zufrieden. Anton fiel ein Stein vom Herzen. »Und jetzt: Stehen bleiben! Gehe langsam in die Hocke. Strecke deinen Arm schräg nach oben in die Luft, bilde mit der Hand eine Faust. Schau auf deine Faust! Und nun springst du auf drei mit voller Kraft nach oben. Spring so hoch und stark in die Luft, wie du nur kannst! Fertig? Eins, zwei, DREI!« Die letzten Worte hatte Paul geschrien – megalaut!

Wenn Mama und Papa das nicht gehört hatten, dann brauchten sie ein Hörgerät und zwar dringend! Da war sich Anton sicher. Zum Weiterdenken hatte er keine Zeit mehr, denn plötzlich schossen Funken aus den Knöcheln seiner geballten Hand. Blitzartig entlud sich Energie aus seiner Faust. Gleichzeitig hob Anton vom Boden ab, neigte sich wie ferngesteuert nach vorn und schoss dann wie ein gespannter Flitzepfeil in Lichtgeschwindigkeit mit dem Kopf voran direkt aus dem Fenster in den dunklen Nachthimmel hinein. Dort glitzerten die Sterne und die Funken aus seiner Faust.

»Wuuuhuuuu! Bombastisch! Der beste Start aller Zeiten! Du bist ein Naturtalent, Anton«, rief Paul und lachte. »Unsere geheime Reise kann beginnen!«

Kapitel 3: Eine monstergroße Schatzschachtel

Anton blies ein kalter Nachtwind um die Ohren. Er schoss so schnell durch die Luft, dass seine Wangen im Fahrtwind hin und her schlackerten wie die eines Hundes, der sich das Wasser kräftig aus dem Fell schüttelt.

»Wuaaaauuu!« Anton jubelte. »Jippie! Juhu! Das ist der absolute WAHNSINN!« Er war erfüllt von Freude, Aufregung und Begeisterung. Dieses Gefühl war besser als das kribbelige Gefühl an Heiligabend, wenn er vor dem glitzernden Weihnachtsbaum stand und gleich das Papier von den Paketen reißen und die Geschenke auspacken durfte … Das Gefühl zu fliegen, war wie fünfmal Weihnachten, fünfmal Geburtstag und fünfmal Ostern zusammen! »Das ist ja der absolute Hammer, Paul«, jauchzte Anton und schielte zum Superhelden auf seinem Bauch.

»Na, das habe ich dir doch gesagt, dass das der Hammer wird!« Paul streckte ihm seinen gehobenen Daumen entgegen. Anton schaute nach unten. Sie flogen hoch oben am Himmel. Ein Vogel überholte sie und ließ einen dicken Haufen in die Tiefe fallen. Als sie den Spielplatz überquerten, musste Anton an seine Zwillingsschwester Lucy denken. Die schaukelte dort immer im Stehen. Am höchsten Punkt sprang sie ab und landete elegant auf beiden Beinen. Sie schlief gerade tief und fest, schließlich war es mitten in der Nacht.

»Siehst du den Spielplatz da unten?«, schrie Anton gegen den Wind Paul Pulli zu.

»Was ist damit?«, rief der Superheld zurück.

Anton, der Lucy plötzlich ein wenig vermisste, antwortete: »Ich habe gerade an meine Schwester gedacht. Sie ist ganz schön frech und mutig ist sie auch! Ich finde es schade, dass sie nicht mit uns fliegen kann. Das wäre genau ihr Ding.«

»Dann müssen wir sie beim nächsten Mal einfach mitnehmen«, schlug Paul vor.

Sie flogen eine Weile und bevor Anton sich überlegen konnte, ob er wirklich gerade durch die Nacht brauste, rief Paul: »Anton, jetzt aufpassen. Wir sind gleich da. Für das Landemanöver musst du mir wieder genau zuhören.«

Anton und Paul flogen auf ein Gebäude zu, das einer gigantisch großen Schachtel ähnelte. Der Superheld begann mit seinen Anweisungen. Er klang wie ein Flugkapitän, der den Landeanflug erklärte. »Senke deinen Arm langsam und leicht ab. Ziele genau neben das Gebäude.« Anton tat, wie ihm befohlen. Seine Fluggeschwindigkeit reduzierte sich augenblicklich. Kurz vor dem Riesenhaus blieb er senkrecht in der Luft stehen. »Öffne deine Hand, spreize deine Finger und stell dir vor, du würdest dich mit beiden Armen zwischen zwei Holzplatten einstemmen.« Auf wundersame Weise schwebte Anton und Paul schien zufrieden. »Gut. Bewege deine Beine nun so, als würdest du rennen. Klingt komisch, musst du aber so machen.« Anton begann seinen Sprint in luftiger Höhe. »Nimm jetzt deine Arme komplett nach unten. AHHH! Aber langsam!« Paul schrie panisch vom Pulli herunter und hielt sich seine Superheldenaugen zu. Seine Warnung war zu spät gekommen.

Denn Anton raste bereits mit einem Affenzahn auf den Boden zu. Er zappelte wie wild mit den Beinen und stimmte in Pauls Gebrüll mit ein. Kawumm! Anton krachte mit dem Superhelden auf die Wiese neben dem Gebäude. Er strampelte noch immer mit den Beinen. Durch die Wucht des Aufpralls hinterließ er eine riesige Bremsspur im Rasen. Links und rechts von dieser Hauptlandespur hatten Antons Handballen das gesamte Gras weggerissen. Aus der Erde lugten ein paar Regenwürmer beleidigt hervor und streckten ihm eingeschnappt die Zunge heraus.

Anton rappelte sich auf, rieb sich mit schmerzverzerrtem Gesicht und seinen dreckigen Händen den Allerwertesten, während er neben seiner Landebahn entlangschlich. Er bemerkte, dass mit jedem Schritt Erdklümpchen vom Po hinunterbröckelten, die durch die unsanfte Landung an seiner Schlafanzughose klebten. Es sah bestimmt aus wie eine Ziege beim Kackamachen, aber das war Anton egal. Ganz durcheinander blickte er auf die drei Furchen im Boden.

»Also, das müssen wir noch mal üben, Mann!« Paul schlug kopfschüttelnd die Hände über seinem Superheldenhaupt zusammen.

Anton nickte stumm und war froh, dass er diese Landung heil überstanden hatte. Plötzlich hatte Paul Pulli es eilig. »Komm, lass uns los. Wir haben nicht viel Zeit. Wir müssen das Zeitfenster zwischen Spät- und Nachtschicht nutzen. Nur in dieser halben Stunde sind keine Menschen da. Uns darf auf keinen Fall jemand erwischen. Wir müssen leise sein.«

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