Mut und Resilienz helfen, trotz Angst zu handeln. Finde hier Mutmacher-Ideen für dein Kind, um ihm mehr Zuversicht und Selbstsicherheit zu schenken. 

Inspirationen für Mutmacher im Überblick:

Illustration aus Mutmachkinderbuch

Mut tut so gut! Sei Mutmacher:in für dein Kind. // Illustration von Thomas Handl aus dem Mutmachbuch »Der Sumpfmumpf und die Hoffnung«

Mut und Resilienz sind wichtige Eigenschaften in einer Welt, die sich ständig wandelt. Mut bedeutet dabei nicht, keine Angst zu haben, sondern die Fähigkeit, trotz Angst zu handeln. Manchmal fühlen wir uns aber wie gelähmt und niedergeschlagen, wenn wir vor großen Herausforderungen stehen oder sich Veränderungen ankündigen. Das geht auch Kindern so. Dann kann ein Mutmacher helfen, neuen Schwung zu geben.

Sei ein Mutmacher oder eine Mutmacherin für dein Kind! Und für dich selbst!

Mutmacher zeigen Verständnis

Da sein und zuhören, ist wohl die beste Art dein entmutigtes Kind zu unterstützen. Zeige ihm, dass du Verständnis hast für seine Gefühle, Ängste und Zweifel. Nimm diese ernst, statt die Sorgen zu verharmlosen, abzutun oder direkt mit Ratschlägen zu kontern. Aus dem Gefühl heraus, helfen zu wollen, übersehen wir oft, dass der erste Schritt Annehmen ist. Sich verstanden zu fühlen, gibt einem das Gefühl: Ich bin nicht allein und es ist okay, dass ich mich gerade so fühle wie ich mich fühle. Diese Akzeptanz ist der erste Schritt. Schaut dann gemeinsam darauf, was dein Kind schon kann, das ihm aus der aktuelle herausfordernden Situation helfen kann. Danach seid ihr bereit, Lösungswege und einen positiven Ausblick zu finden.

Die Kraft der Vorbilder

Wenn es jemand anders geschafft hat, schaffst du es auch! Sucht Vorbilder und lass euch von diesen inspirieren. Was hat dieser Mensch genau gemacht, um sein Ziel zu erreichen? Kannst dein Kind es ihm gleichtun und von ihm lernen? Vorbilder zeigen einen Weg, wie etwas Unmögliches möglich wird. Überlege mit deinem Kind zusammen, wer ein Vorbild sein könnte. Wichtig ist: Der Vergleich keine Konkurrenzsituation schaffen und deinem Kind das Gefühl geben, abgewertet zu werden.

Mutmachbücher lesen

Bücher sind wunderbare Mutmacher. Denn hier kann dein Kind zum einen ein Vorbild finden, von dem es sich inspirieren lassen kann. Zum anderen begleitet ihr gemeinsam die Buchhelden auf ihrer Reise und erleben mit, dass es möglich ist, trotz Hindernissen ans Ziel zu gelangen. Gemeinsam zu lesen regt die Selbstreflexion an und lädt zu Gesprächen ein, in denen du als Mutmacher fungieren kannst.

Mutmachbuch mit Illustrationen

Ein Beispiel für ein Mutmachbuch ist »Der Sumpfmumpf und die Hoffnung«. In der turbulenten Geschichte muss Amelie ihre Angst überwinden, um ihre Hoffnung retten zu können. Spoiler! Sie schafft es und sagt danach: „Mutig sein, fühlt sich an wie mit Rückenwind zu rennen.“

Mut-Box oder Mut-Tagebuch

Lege mit deinem Kind zusammen eine Mut-Box an. Das kann eine kleine, hübsche Schachtel oder ein leeres Marmeladeglas oder ein anderes Behältnis sein. Darin sammelt ihr Erinnerungen an Situationen, in denen dein Kind besonders mutig war und seine Angst überwunden hat. Diese Andenken legt ihr in die Box hinein, zum Beispiel in Form von eines:

  • Zettels, auf denen ihr die mutige Tat geschrieben habt,
  • Fotos oder eines selbst gemalten Bild von dem Moment,
  • Mitbringsels, das ihr in der Mut-Situation mitgenommen habt. Das kann ein Steinchen sein, das von einer Wanderung stammt, bei der dein Kind über einen schmalen Pfad gegangen ist. Das kann eine Muschel sein, die dein Kind hochgetaucht hat, usw.

Erinnert euch an die Mut-Momente und erzählt euch über diese persönlichen „Heldentaten“ – besonders dann, wenn dein Kind bald wieder mutig sein muss.

Ähnlich wie die Mut-Box funktioniert ein Mut-Tagebuch. Darin haltet ihr täglich oder anlassbezogen all die Situationen fest, in denen dein Kind Mut bewiesen, eine Herausforderung gemeistert oder ein Erfolgserlebnis hatte. 

Hopser-Lauf, Bewegung und frische Luft

Sport, Herumtoben, Hüpfen, Tanzen – alles, was den Körper in Schwung bringt, wirkt sich auch belebend auf einen gelähmten, eingelullten Geist. Denn, wenn wir uns bewegen, schütten wir Glückshormone. Tipp: Der Hopser-Lauf. Versucht doch mal im Hopser-Lauf zu laufen und dabei traurig zu gucken. Das geht nicht! Man muss beim Hopser-Lauf einfach lächeln. Also raus aus den vier Wänden, in die Natur oder auf den Gehweg, hopsen und den Kopf durchlüften.

Mutstein für die Hosentasche

Wenn du deinem Kind etwas Kleines schenken möchtest, dass es immer dabei hat, um sich an seine Kraft und Fähigkeiten zu erinnern, dann bemalt einen kleinen, handlichen Stein.

Diesen Stein sucht ihr ein einem Ort, den dein Kind mit Abenteuer und Mut verbindet. Wenn Sommer ist, taucht dein Kind den Stein vielleicht aus dem See hoch. Oder es holt den Stein aus einem Bach oder Fluss und muss dafür mit nackten Füßen ins Wasser. Oder der Stein stammt von einem Berg. 

Sammle du auch einen Stein ein. Danach bemalt ihr die Steine und tragt sie in der Hosentasche oder Jackentasche immer bei euch. Wenn dein Kind Mut braucht, kann es den Stein in der Hand schmeicheln und sich an seinen Mut und seine Fähigkeiten erinnern.

Stress und Angst weg atmen für mehr Mut

Die Atmung ist mit unserem Nervensystem verbunden und beeinflusst unsere Psyche. Wenn wir uns mutlos fühlen und Angst haben, wirkt sich das auf unsere Atmung aus. Probiere mit deinem Kind einfache Atemübungen gegen Stress und Angst der Physiotherapeutin Marlies Ziegler aus, damit es sich ruhiger, zuversichtlicher und mutig fühlt. 

Atemübung Stockwerkeatmung mit Kuscheltier auf Bauch seitlich

Ein Beispiel für eine Atemübung, die Stress und Angst reduziert und damit für mehr Ausgeglichenheit und Mut sorgt, ist die sogenannte Stockwerkeatmung. Hier atmet dein Kind in drei bis vier Etappen ein. Durch den Fokus auf die Atmung kommt es zur Ruhe und lenkt sich von negativen Gedanken ab. 

Kreativ sein

Manchmal fühlt man sich mutlos und weiß gar nicht so recht warum. Hier kann Kreativität helfen, sich selbst auf die Schliche zu kommen oder einfach nur zu entspannen. Ohne Druck ran an Stifte, Pinsel, Schere, Schnitzmesser, was auch immer deinem Kind gefällt. Kreativität kann auch für Erwachsene ein Mutmacher sein. Das verrät die Coachin Carola Conradt hier im Blog in einem Interview zum Thema „Wie aus der Verzweiflung rauskommen„. 

Positives Mutmacher-Abendritual

Unsere Gedanken haben einen enormen Einfluss auf unser Verhalten und unsere Emotionen. Daher kann es deinem Kind helfen, Ängst zu reduzieren und selbstbewusster zu werden, wenn es lernt, über sich selbst positiv zu sprechen. Damit werden negative Gedankenmuster durchbrochen und ein Gefühl der Zuversicht entwickelt sich. Mach zum Beispiel ein Abendritual daraus und frage dein Kind jeden Abend, was es heute gut gemacht hat, worauf es stolz ist. Erzähle auch du deinem Kind von einer Tat, auf die du stolz bist. Das muss nichts „Großes“ sein. Wenn es euch unangenehm ist, es das laut auszusprechen, dann flüstert es euch gegenseitig ins Ohr oder schreibt es in ein Notizbuch

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